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About
Africa - Afrika im Film
28.11.
– 5.12.2008 Top Kino
Programmübersicht
Informationen
Veranstaltungsort
Top Kino, Rahlgasse 3,
1060
Wien
http://www.topkino.at
Karten
7 .-
Normalpreis
6 .-
Schüler, Studenten, Ö1 Club
5 .-
Kinder (bis 12 Jahre), Gruppen (ab 8 Personen)
4,50 .-
Klubmitglieder
Topkino/LichtBlick
Kartenreservierung
T:
+43 1/
58 55 888, E: office@topkino.at
Veranstaltungsorte
Rahmenprogramm
HABARI, Theobaldgasse 16,
1060
MON AMI, Theobaldgasse 9,
1060
PHIL, Gumpendorfer
Strasse 7,
1060
Depot Breite Gasse 3, 1070
Umgebungsplan
Kino-Trailer zur
Filmreihe
(Link zu YouTube)
Programmdetails
Fr
28.11. |
18:30 |
Eröffnungsempfang
im HABARI, Einführung zur Filmreihe mit Kurt Hofmann
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19:15 |
Ndapandula
Eintopf, Afrikanisches Essen gekocht vom Verein Onghalo im MON AMI
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20:30 |
Eröffnungsfilm:
Ouaga Saga
R: Dani
Kouyaté; D: Amidou Bonsa, Sébastien Bélem, Aguibou
Sanou, José Sorgho, Tom Ouedraogo; F/Burkina Faso 2004; 85 min;
(fr.OmdU)
Zehn Freunde leben in Ouagadogous
ärmsten Vierteln: Jeder von ihnen
hat einen Traum. Der eine will einen Musikladen eröffnen, der
andere
Profifußballer werden, der dritte…doch all diese Wünsche
scheinen
Schimäre zu bleiben.
Manchmal verlassen die Kids ihr Viertel und beobachten, wie die
(kleine, aber wohlhabende) Oberschicht lebt. Da ist eine reiche Tussi,
die eben eine teure Boutique betritt, um sich neue Klamotten zu kaufen.
Draußen steht ihr schmuckes Moped, unabgeschlossen…
Ouagadogou, Burkina Fasos Hauptstadt: Eine Großstadtkomödie
über die
metropolen Versuchungen und die Sehnsucht nach mehr, stets aufs Neue
geweckt durch das Kino, dem wichtigsten Treffpunkt der Youngsters, die
nichts anderes wollen, als zu leben.
„Afrika lacht, aber nicht wie es sich seinerzeit die Kolonisatoren
wünschen, für Europa – es lacht für sich selbst.“
(Hans-Jörg Rother,
FAZ 2.6.2008)
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22:00 |
Musik im MON AMI; "african vibes" feat. kwesi obroni,
didier uwayo & adrian von willer
+ fashion design by anzüglich + special cocktails
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Sa
29.11. |
18:00 |
Le
Malentendu colonial (Das
koloniale Missverständnis)
R: Jean-Marie
Teno;
D: Nolene Sodom, Dr. Zephania Kameeta, Wolfgang Apelt, OmdU, 79 min;
Kamerun/F/D2004; (engl.OmdU), Doku
„Als
die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel
und wir
das Land. Sie forderten uns auf, zu beten. Und wir schlossen die Augen.
Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir
hatten
die Bibel und sie das Land.“
(Jomo Kenyatta)
Eine Reise durch die ehemaligen deutschen Kolonien auf den Spuren der
„Rheinischen Missionsgesellschaft“, 1828 gegründet, um die
christliche
Botschaft in Afrika zu verbreiten, schon kurz danach in die koloniale
Unterwerfung Afrikas eng verstrickt.
Also spricht der Missionar: „Die Flinte und die Bibel müssen
hier miteinander wirken“…
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21:00 |
No time to
die
R: King Ampaw;
D:
David Dontoh, Agwartha Ofori, Evans Omar Hunter, Fritz Baffour
Ghana/Deutschland
2006; 90 min, (engl.OmdU)
Wer
mit einem Leichenwagen mit der
Aufschrift “Dead on Wheels” durch
die Gegend fährt, den darf es nicht wundern, wenn sein
potentieller
Schwiegervater die zweite Aufschrift “ No time to die”, das Werbemotto
der Bestattungsfirma, ignoriert und sich einen Schwiegersohn aus einer
lebensfroheren Branche wünscht… Dabei hat unser morbider Held der
Mutter seiner Angebeteten ihr Traumbegräbnis ermöglicht:
statt in einem
Sarg wird sie in einem Modellflugzeug zur letzten Ruhe gebettet…
No time to die: Für den Sendboten des Todes ist es Zeit, zu leben.
Entschlossen, seine Liebe nicht zu begraben, findet er Mittel und Wege,
den störrischen Vater seiner Freundin auszutricksen… Eine
turbulente
Komödie in österreichischer Erstaufführung.
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So
30.11. |
18:00 |
No time to die
Text und Credits siehe 29.11. 21:00
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21:00
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Le franc
(Der
Aufrechte)
R: Djibril
Diop-Mambéty; D: Dieye Ma Dieye, Aminta Fall, Demba Ba
Schweiz/Frankreich,/Senegal
1994, 46 min, (fr.OmdU)
Marigo leidet, weil ihm seine Zimmerwirtin übel genommen hat, dass
er
seine Miete nicht zahlt und deshalb sein Instrument, eine Congoma, als
Geisel hält, solange er säumig bleibt. Der Musiker vertraut
auf das
Glück und kauft ein Los bei der Staatslotterie. Er spielt, damit
er
wieder spielen kann...
La petite
vendeuse de soleil (Die
kleine Verkäuferin der Sonne)
R: Djibril
Diop-Mambéty; D: Lissa Balera, Aminata Fall, Tayerou
M'Baye;
Senegal/Schweiz
1998; 45 min, (fr.OmdU)
Sili,
zwischen 10 und 13 Jahre alt, lebt auf den Straßen und bewegt
sich mit
Hilfe von zwei Krücken vorwärts. Sie hält sich neben den
Jungen, welche
die Zeitungen verkaufen, auf und bettelt. Als sie ein Junge so heftig
anrempelt, dass sie auf den Asphalt fällt und sie alle Kräfte
zusammennehmen muss, um sich wieder aufzurichten, beschließt sie,
das
Monopol der Jungen zu brechen und als erstes Mädchen ebenfalls
Zeitungen zu verkaufen…
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Mo
1.12. |
18:00 |
Bamako
R:
Abderrahmane
Sissako; D: Aïssa Maïga, Tiécoura Traoré,
Hélène Diarra,
F/Mali/USA
2006; 115
min; (fr.OmdU)
Ein
Prozeß: Vor den Schranken des Gerichts stehen niemand Geringerer
als
die Weltbank und der Internationale Währungsfonds. Der Ort:
Bamako, die
Hauptstadt Malis. Der Schauplatz: Ein Hof.
Das hat „real“ (als Verhandlung) nicht stattgefunden. Das wird real
täglich verhandelt (längst schon sind an die Stelle von
Indizien
handfeste Beweise getreten).
Die Zeugen, die Opfer des Neoliberalismus, klagen an und verlangen ein
Urteil: schuldig.
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21:00 |
Unsere
Afrikareise
R: Peter
Kubelka;
Ö1966; 13 min
„Obwohl Kubelkas Hang zur Subversion bekannt war, beauftragte ihn eine
Reisegruppe, ihre Afrikareise zu dokumentieren. Kubelka arbeitete
fünf
Jahre lang an der unglaublich exakten Bild- und Tonmontage von ‚Unsere
Afrikareise’. Der Film stellt seine Geldgeber als wichtigtuerische,
geistlose und grausame Eindringlinge bloß. (…)
(P. Adams Sitney)
Chef!
R: Jean-Marie
Teno;
Kamerun/F 1999; 64 min; (fr.OmeU), Doku
„Chef!
Guten Tag, Chef! Wie bitte, Chef?
Verzeihen Sie, Chef!
In den Straßen und den Büros Kameruns ist ‚Chef’ das am
häufigsten in
der Alltagssprache benutzte Wort. Ist das ein Zufall oder das
Zeichen
für eine kollektive Unterwerfung unter das System?
Denn eine Diktatur besteht vor allem aus einem Diktator, aber auch aus
Millionen kleiner Chefs, die nach seinem Bilde gemacht sind.“
(Jean-Marie Téno)
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Di
2.12. |
18:00 |
Adua
R: Haile
Gerima;
Äthiopien, I, D 1999; 90 min, (OmeU), Doku
Während
England, Frankreich und Italien um die Aufteilung des afrikanischen
Kontinents streiten, triumphiert Äthiopien 1896 in der Schlacht
von
Adua. Äthiopien besiegt die Kolonialmacht Italien und erlangt
damit
wieder seine Unabhängigkeit.
Noch nach Generationen ist die Erinnerung an dieses Ereignis im
Gedächtnis der Äthiopier lebendig, wird wachgehalten und
überliefert –
in Erzählungen, Kirchen, Volks- und Militärliedern, in
historischen
Theaterstücken und in der Malerei.
Doch Adua ist weit mehr, als der nationale Stolz vermittelt, dieser
Sieg gegen den logistisch weit überlegenen Feind ist ein Symbol
des
afrikanischen Widerstandes und der Souveränität.
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21:00 |
Ceddo
R: Ousmane
Sembene;
D: Tabara Ndiaye; Moustapha Yade, Mamadou Ndiaye;
Senegal 1976;
120
min; (OmdU)
Ein
Königreich im Westsudan des 19. Jahrhunderts. Die ‚Ceddo’, die
Erniedrigten und Beleidigten, begehren auf und entführen die
Prinzessin.
Die Revolte des widerständigen Volkes erfordert „Handlungsbedarf“
bei
den traditionellen Herrschern und liefert das Stichwort für
jene, die
ihre Claims abstecken wollen. An der Schwelle des „modernen“, in
Interessenssphären aufzuteilenden Afrika kämpfen ein Imam,
ein
christlicher Missionar und ein Sklavenhändler um die potentielle
„Beute“ im zerfallenden Reich...
Ein durch seine strenge Stilisierung und Ästhetisierung für
den europäischen Zuschauer schwer entschlüsselbares Werk des
Senegalesen Sembène, das zum Nachdenken über die Folgen der
nicht nur materiellen, sondern auch geistigen Kolonisierung des
schwarzen Kontinents anregt. Der kritische Film wurde in seinem
Entstehungsland verboten.
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Mi
3.12. |
18:00 |
I.T. /
Immatriculation temporaire (Befristeter Aufenthalt)
R: Gahite
Fofana, D:
Fatoumata Traoré, Gahité Fofana, Yves Guichard
Traoré, Guinea/F 2001, 78 min, (fr.OmdU)
Mathias,
Sohn einer Französin, fährt nach Guinea, um seinen leiblichen
Vater zu
finden. Kaum angekommen, wird er überfallen. Mittellos und ohne
Dokumente, lernt er John und seine Freundin Rama kennen. Mit ihnen
bricht er nach Fria auf, eine heruntergekommene Industriestadt, in der
sein Vater leben soll.
Nach einigen Schwierigkeiten findet er ihn: gebrochen,
alkoholabhängig, mehr tot als lebendig. Mathias beschließt,
wieder nach
Paris zurückzukehren und begibt sich nach Conakry, um sich einen
neuen
Paß ausstellen zu lassen. Aber die Botschaft hat bereits
geschlossen…
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19:00 |
Musik im MON AMI; "african vibes" feat. friendly circle
& dj bastillo
+ fashion design by anzüglich + special sandwiches
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21:00 |
Der leone
have sept cabecas (Der Löwe mit den sieben Köpfen)
R: Glauber
Rocha; D:
Reinhard Kolldehoff, Giulio Brogi, Jean-Pierre Léaud;
Fra/I 1969; 96
min;
(OmdU)
In
einem afrikanischen Land,
Ende der Sechziger Jahre des 20. Jhdts.:
Ein weißer Wanderprediger verkündet das Ende der Welt und
hat einen
Abgesandten des Teufels gefangen. Es ist ein Revolutionär aus
Europa,
der die Befreiungsbewegung unterstützen will.
Doch der gefangene Revolutionär kann sich befreien, sucht und
findet
den Führer der Befreiungsbewegung und bietet ihm seine Hilfe im
Kampf
gegen den Imperialismus an: „Du besorgst die Menschen und ich besorge
die Waffen“…
Der Befreiungskampf afrikanischer Völker und damit die
grundlegenden Probleme der "Dritten" Welt thematisiert diese Allegorie,
in der eine blonde Europäerin den Kolonialismus und ein mythisches
Fabeltier die Revolution verkörpert. Mit scharfer politischer
Polemik attackiert Rocha den Machtmissbrauch der Herrschenden und
prophezeit kommende soziale Veränderungen.
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Do
4.12. |
21:00 |
Wend Kuuni
R: Gaston
Kaboré, D: Serge Yanogo, Rosine Yanogo, Joseph Nikiema;
Burkina Faso
1982,
75 min, (OmU und Voice-Over)
Lange,
bevor die Weißen nach Afrika kamen, um es zu beherrschen und zu
unterjochen, ereignete sich die Geschichte von Wend Kuuni…
Ein Reisender entdeckt einen stummen Knaben im Busch. Er führt ihn
ins
nächste Dorf, wo er ihn einem Weber übergibt, der eine
Tochter namens
Pognéré hat. Man gibt dem Knaben den Namen Wend Kuuni,
was Gottesgabe
bedeutet. Durch einen Schock findet Wend Kuuni seine Sprache wieder. Er
hat eine ebenso erstaunliche wie exemplarische Geschichte zu
erzählen…
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Fr
5.12. |
18:00 |
Fools
R: Ramadan
Suleman;
D: Hlomla Dandala, Dambisa Kente; Südafrika/F/D 1997; 90 min, (OmU)
Charteston, ein Township im Osten von
Johannesburg gelegen, Ende des Jahres 1989 – noch zu Zeiten der
Apartheid, aber nur wenige Monate bevor Nelson Mandela nach 27 Jahren
Haft freikommen wird:
Weil
er früher gegen die Apartheid gekämpft hat, wird der Lehrer
Zamani im
ehemaligen Township respektiert, obwohl er eine seiner
Schülerinnen
vergewaltigt hat. Zani, der Bruder des Mädchens, kehrt von einem
Studienaufenthalt zurück und ist entschlossen, die Mauer des
Schweigens
zu brechen…
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21:00 |
Darrat
R:
Mahamat-Saleh
Haroun; D: Ali Barkai, Youssouf Djaoro, Aziza Hisseine, Djibril Ibrahim
Tschad/B/F/Ö
2008; 95 min (engl.OmeU)
Der
Junge, auf der Schwelle zum Erwachsenen, beauftragt, den Tod des Vaters
zu rächen, sucht und findet dessen Mörder und – hält
inne. Erst will er
diesen Mann, einen sechzigjährigen, in seinem Umfeld allseits
geachteten Bäcker, kennen und verachten lernen.
Er lernt, das Brot zu backen und seinen Haß zu zügeln.
Freilich, der Feind entspricht nicht seinen Vorstellungen…
Dem kinderlos gebliebenen Alten ist der Junge allerdings ans Herz
gewachsen – er will ihn adoptieren. Als wäre dies nicht schon
verwirrend genug, ist da noch die junge, schöne Frau des Alten…
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Di
9.12. |
19:00 |
Podiumsdiskussion
Schleichendes
Gift -
Alltagsrassismus in Österreich
Leitung: Joe Taylor, Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Alltagsrassismus hat in Österreich, leider auch in der Stadt, in
der
wir leben, Tradition und es ist im Lichte der Nationalratswahl 2008,
deren Ausgang ein beträchtlicher Stimmenzuwachs für die
rechtsradikalen
Parteien war, ein Ende nicht absehbar.
Wo liegen die Wurzeln der xenophobischen Fieberphantasien und wie kann
man sie wirksam bekämpfen?
TeilnehmerInnen:
Wolfgang Zimmer (Zara, Leiter der Beratungsstelle)
Tina Leisch (Film- Theater- und Textarbeiterin)
Irene Brickner (Journalistin, Der Standard)
Carlos Toledo (Toledo i Dertschei , Designer/Künstler u.a.
meinjulius)
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Nach
der ersten Ausgabe im Jahr 2006, findet About Africa von
28.11.-5.12.
2008 erneut im Wiener Top Kino statt.
Obgleich die
afrikanische
Filmlandschaft vergleichsweise
klein und überschaubar ist, tritt die Vielfalt dieses Kontinents
auch und vor
allem im Kino zutage.
About Africa zeigt Filme
aus acht verschiedenen Ländern, darunter aktuelle Werke, die zum
ersten mal in Wien zu sehen sein werden, u.a.: Ouaga Saga (R: D.
Kouya), No time to die (R: K. Ampaw), I.T. Immatriculation temporaire
(R: G. Fofana).
Ebenfalls im Programm:
Kurzfilme und bedeutende Klassiker des afrikanischen Kinos wie Chef (R:
J.-M. Teno), Wend Kuuni (R: G. Kaboré) oder Ceddo (R: O.
Sembene).
Zwischen
Tradition und Moderne, Anspruch und Widersprüchlichkeiten
thematisiert About Africa Identitätsfragen, Familien- und
Geschlechterkonflikte, Rassismus ebenso wie Spiritualität,
religiöse
Engstirnigkeit und profane Alltagsprobleme. Und immer wieder: Die sich
nicht schließen
wollenden Wunden, welche die Verbrechen der Kolonialisierung geschlagen
haben.
Zeitgleich findet das
Vienna
International Human Rights Film Festival this human world statt, auf das wir
an dieser
Stelle hinweisen wollen. Aufgrund der korrespondierenden Inhalte sind
this human world und About Africa Partner, vorallem in Bezug
auf die
Vermittlung von Menschrechtsanliegen.
Wir
danken unseren Partnern:
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