Programm
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About Africa  3.Afrikanische Filmfestival Wien  
14.-21. Oktober 2009 Stadtkino/Filmhaus am Spittelberg   



Programmübersicht

Fr 9.10.
19:00 Depot
Nollywood  - Vortrag


Mi 14.10. 20:00 Stadtkino
Christoph Schlingensief:

The African Twintowers



Do 15.10.
18:00
Salif Traore:
Faro - La Reine des Eaux

20:00
Ousmane Sembene:
Xala
22:00
Christoph Schlingensief:

United Trash
Fr 16.10.
18:00
Thierry Michel:
Congo River - Beyound Darkness

20:00
Mahamat Saleh Haroun:
Bye Bye Africa
21:45 Nollywood
Glamour Girls 1
Sa 17.10.
18:00
Renzo Martens:
Enjoy Poverty

(anschl. Diskussion mit dem Regisseur)
20:15
Christoph Schlingensief:

The African Twintowers
21:45  Nollywood
Glamour Girls 2
So 18.10
18:00
Ahmed Boulane:
Ali, Rabiaa walachiron

(Ali, Rabia und die anderen)
20:00 Programmänderung:
anstatt "La Battiglia di Algeri" spielen wir
L´Autre Monde

21:45 Schwerpunkt Maghreb
Merzak Allouache:
L´Autre Monde
Mo 19.10.
17:30 Schwerpunkt Maghreb
Yasmine Kassari:
L´Enfant Endormi

(Das schlafende Kind)
19:00
Raymond Depardon:
Afriques: Comment Ca Va Avec Le Douleur?
(Afrika: Was machen die Schmerzen?)
21:45 Nollywood
My Life

Di 20.10.
17:30
King Ampaw:
Juju
19:15
Haile Gerima:
Mir Sost Shi Amit
(Ernte 3000 Jahre)
21:45 Nollywood
Holy City 1

Mi 21.10.
18:00
Lee Hirsch:
Amandla!
A revolution in Four-part-harmony
20:00
Abacar Samb Makharam:
Jom

21:45 Nollywood:
Holy City 2

Do 22.10.
19:00 Sagya
Podiumsdiskussion
Stichwort Afrika: Acht Tage im Oktober.




Informationen

Veranstaltungsorte:

Stadtkino, Schwarzenbergplatz 7-8, 1030 Wien, Telefon: (01) 712 62 76 (Eröffnung 14.10.09)
Filmhaus am Spittelberg, Spittelberggasse 3,  1070 Wien, Tel:  (0)1 522 48 14 (alle Vorstellungen von 15.- 21.10.09)
Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien (Vortrag Nollywood)
Sagya,
Liechtensteinstraße 130a, 1090 Wien (Podiumsdiskussion)

Kartenreservierung

Büro: (01) 522 48 14
Montag bis Donnerstag 8.30 - 17.00 Uhr, Freitag 8.30 - 14.00 Uhr
Während der Kassaöffnungszeiten: Kino: (01) 522 48 16

Kassaöffnungszeiten:
1 Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung bis eine halbe Stunde nach Beginn der letzten Vorstellung

Eintrittspreise:
1. - 2. Reihe: € 6,80
3. - 10. Reihe: € 7,50



Programmdetails

Fr 9.10.


19:00 Nollywood - Nigerianisches Filmschaffen
Vortrag und Einführungsveranstaltung zum Nollywood-Schwerpunkt

Wer weiß, dass Nigeria die drittgrößte Video- und Filmindustrie der Welt aufweist, und dass sie wahrscheinlich die zweitgrößte Industrie in Nigeria gleich nach der Erdölförderung ist? Nollywood – so der Name des nigerianischen Pendants zu Holly- und Bollywood – stellt durch seine Vielfalt, sowohl der Erzählweisen als auch der Themen und durch die teilweise mangelnde technische Qualität europäische Sehgewohnheiten auf eine harte Probe. Der außergewöhnliche Erfolg dieser Produktionen, die ohne jegliche Filmförderung entstehen, liefert auch auf der theoretischen Ebene eine Herausforderung an gewohnte Positionen bezüglich der sogenannten „Dritten Welt“.

Julien Enoka Ayemba, Filmwissenschaftler und Kritiker, Berlin
Martin Goessler, freischaffender Filmemacher, Diplomand, Institut für
Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien

Depot, 1070 Wien, Breite Gasse 3

Mi 14.10.




20:30 Eröffnungsfilm: The African Twintowers
D/Namibia 2005–2008, R: Christoph Schlingensief, D: Christoph Schlingensief, Dirk Rohde, Irm Hermann, Robert Stadlober, Pattie Smith, Österreichische Erstaufführung!

Eines Tages in Lüderitz, einer Stadt in Namibia, der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwest: „Der Gouverneur von Lüderitz fuchtelt auf seiner Plattform: ,Dieser verdammte Hubschrauber möge endlich landen‘, brüllt er, und der Wind zerrt an seinem Cowboyhut mit der Marlboro-Reklame: ,Herr Bundeskanzler, setzen Sie endlich ihre verdammten Kufen auf diesen Wüstensand, landen Sie, Sie Feigling!‘ Oben sieht der Haudegen einen Helikopter, unten sieht er 30 ,Hottentotten‘, die bedrohlich am schwankenden Gerüst rütteln und skandieren: ,Götterdämmerung! Götterdämmerung!‘ (...) Ein historischer Film, ganz offensichtlich. (...) Christoph Schlingensief inszeniert deutsche Geschichte, deutschen Wahnsinn. Und der reicht in diesen Tagen bis zum Koalitionsvertrag, und er führt nach Deutsch-Südwest. So hieß diese Gegend früher. Die Wüste bebt.“
(Thilo Thielke/Der Spiegel)

Wiederholung am 17.10., 20.15 Uhr


Do 15.10.

18:00 Faro – La Reine des eaux (Faro – Göttin des Wassers)
Mali/F/D 2007, R: Salif Traore, D: Sotigui Kouyate, Fili Traore, Michel Mpambara, OmU

Zanga, als uneheliches Kind zum „Bastard“ erklärt und aus seinem Dorf vertrieben, kehrt nach Jahren in der Stadt, versehen mit einem abgeschlossenen Ingenieurstudium, zurück.
Einen Staudamm will er bauen, um den häufigen Überschwemmungen Einhalt zu gebieten, doch die Dörfler vertrauen lieber auf die Beschwörung der Flussgöttin Faro...
Der Widerstreit zwischen Tradition und Moderne, die anhaltende Kraft des Aberglaubens und der althergebrachten Strukturen. Und: Wie sich durch die Ankunft des „Eindringlings“ plötzlich Zweifel regen, an den göttlichen wie an den patriarchalen Instanzen...


20:00 Xala
Senegal 1974, R: Ousmane Sembene, D: Fatim Diagne, Makhouredia Gueye, Thierno Leye, OmU

Gott und die Welt sind eingeladen, als El Hadji Abdou Kader, ein ebenso erfolg- wie einflussreicher Geschäftsmann, zur Hochzeit mit seiner dritten Frau, die vom Alter her auch seine Tochter sein könnte, lädt. Die Hochzeitsnacht verläuft nicht wie erhofft, und so konsultiert er mehrere Marabuts (= islamische Heiler und Gelehrte), um seine Impotenz zu heilen. Nach einer in Westafrika verbreiteten Überzeugung hat den an schwindender Manneskraft Leidender einer verflucht… Viele kommen dafür in Frage, die er übervorteilt und betrogen hat...
Ousmane Sembenes Meisterwerk „Xala“ zeigt einen, der durch eine Pechsträhne schließlich entlarvt wird und in seinen ebenso korrupten Kollegen Ankläger von vorbildlicher Moral vorfindet...

22:00
United Trash
D 1996, R: Christoph Schlingensief, D: Udo Kier, Joachim Tomaschewsky, Kitten Natividad

Afrika: Land der unendlichen Sonne, Deutsche Soldaten im Einsatz der UNO. Für General Brenner wird ein Traum wahr: Hier, wo die Menschen noch einfach und simpel sind, kann der Deutsche zeigen, was er kann. Doch da gebiert Brenners jungfräuliche Frau Martha ihr erstes Kind. Ist das der neue Messias? Doch wozu benötigt man einen Messias, wenn die UNO schon da ist?

Fr 16.10.

18:00 Congo River – Beyond Darkness
B/F/Kongo 2005, R: Thierry Michel, OmU

Der Kongo, das längste Flussgebiet der Welt. Die vielen Geschichten, welche „er“ erzählen könnte: über Entdecker und Kolonisatoren, Revolutionäre und konterrevolutionäre Putschisten, Mythos und Realität des afrikanischen Kontinents. Und: Wie oft sich hier Blut mit Wasser gemischt hat ...
„Den Fluß hinaufzufahren war wie eine Reise zu den frühen Anfängen der Welt, als noch Pflanzen zügellos die Erde überwucherten und die großen Bäume Könige waren. Ein leerer Strom, ein großes Schweigen, ein undurchdringlicher Wald. (...) Und diese Stille des Lebens ähnelte in nichts dem Frieden.“ (Joseph Conrad/Herz der Finsternis)


20:00 Bye Bye Africa
Tschad/F 1998, R: Mahamat Saleh Haroun, D: Mahamet-Saleh Haroun, Garba Issa, Aicha Yelena, OmU; 80 min
Marigo leidet, weil ihm seine Zimmerwirtin übel genommen hat, dass er seine Miete nicht zahlt und deshalb sein Instrument, eine Congoma, als Geisel hält, solange er säumig bleibt. Der Musiker vertraut auf das Glück und kauft ein Los bei der Staatslotterie. Er spielt, damit er wieder spielen kann...


21:45
Nollywood: Glamour Girls I
Nigeria 1992, R: Keneth Nnebue, D: Liz Benson, Jennifer Okere, Gloria Anonzie
OV (englisch)

Junge Frauen mit großen Ambitionen, glamouröser Attitüde, cool, materialistisch und stets auf den „Endzweck“ bedacht: „Black Power? Yes, I will divorce him, when I get tired of him!“
Ein Klassiker des Nollywood-Films in einer Atmosphäre alles beherrschender Korruption. Wie sich die „Glamour Girls“ in der Gesellschaft von „Business Men“ und „aufstrebenden“ Politikern ihren Platz erobern…

2.Teil: 17.10., 21:45 Uhr

Sa 17.10.



18:00 Enjoy Poverty
NL/Congo 2008, R: Renzo Martens, OmU
Österreichische Erstaufführung mit anschließender Diskussion in Anwesenheit des Regisseurs.

Mitten im Kongo, Fragen über Fragen: Wie kommt es, dass das ins Land geflossene Geld mit Gewinn wieder in die Taschen der Geldgeber zurückfließt? Weshalb sind Hochzeitsfotos wertlos und Bilder des Elends und des Krieges begehrt?
Renzo Martens rät den Einheimischen als advocatus diaboli, sich den Markt der aufgeregten Bilder zu erobern und den Status quo als Chance zu betrachten...
Eine Inszenierung: Der Regisseur und Hauptdarsteller als Missionar, Coach, Agent Provocateur. Sarkastische Rollenspiele rund um die Frage, wann die Lethargie begonnen hat und die Geduld endet.

20:15 The African Twintowers
D/Namibia 2005–2008, R: Christoph Schlingensief, D: Christoph Schlingensief, Dirk Rohde, Irm Hermann, Robert Stadlober, Pattie Smith, Österreichische Erstaufführung!

Beschreibung siehe The African Twin Towers 14.10., 20:00 Uhr


21:45
Nollywood: Glamour Girls II
Nigeria 1992
R: Keneth Nnebue, D: Liz Benson, Jennifer Okere, Gloria Anonzie, OV (englisch)

Junge Frauen mit großen Ambitionen, glamouröser Attitüde, cool, materialistisch und stets auf den „Endzweck“ bedacht: „Black Power? Yes, I will divorce him, when I get tired of him!“
Ein Klassiker des Nollywood-Films in einer Atmosphäre alles beherrschender Korruption. Wie sich die „Glamour Girls“ in der Gesellschaft von „Business Men“ und „aufstrebenden“ Politikern ihren Platz erobern…

So 18.10.



18:00 Ali, Rabiaa walachiroun (Ali, Rabia und die anderen)
Marokko 2001
R: Ahmed Boulane, D: Younes Megri, Hiam Abbas, Samla Akarriou, OmU
Österreichische Erstaufführung

Schwerpunkt MaghrebMarokko, Mitte der 1970er-Jahre: Auf einer Dachterasse in Sale treffen einander vier Freunde, um Joints zu rauchen, zu trinken, über Politik zu diskutieren. Doch es ist nicht nur die Zeit der Hoffnungen und Utopien, sondern auch der „bleiernen Jahre“ in Marokko. Das gemeinsame Idyll zerbricht jäh, als die Polizei gegen die Außenseiter vorgeht. Ali, der vermeintliche Anführer, versucht zu fliehen, tötet dabei aber einen seiner Verfolger. Er wird zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Als man ihn 20 Jahre später begnadigt, hat sich nicht nur die Welt, sondern haben sich auch Welt- und Selbstbild seiner einstigen Freunde gründlich verändert...


20:00 Aus rechtlichen Gründen können wir La Battiglia di Algeri nicht zeigen, stattdessen gibt es an diesem Abend zweimal L´Autre Monde zu sehen.

Schwerpunkt Maghreb: L‘Autre Monde
Algerien/F 2001,
OmU
R: Merzak Allouache, D: Marie Brahimi, Karim Bouaiche, Nazim Bodjenah
Schwerpunkt Maghreb

Yasmine, Französin algerischer Herkunft, bricht in das fremde Land ihrer Eltern auf, um ihren verschwundenen Verlobten Rachid zu suchen. Sie wird mit Gewalt, Hass und Frauenverachtung konfrontiert. Je tiefer sie in die Provinz vordringt, desto gefährlicher wird ihr Weg, bis sie am eigenen Leibe zu spüren bekommt, welches Risiko sie für ihre Liebe eingegangen ist...
Ein algerisches Road-Movie in Zeiten des Fundamentalismus.



21:45
Schwerpunkt Maghreb: L‘Autre Monde
Algerien/F 2001,
OmU
R: Merzak Allouache, D: Marie Brahimi, Karim Bouaiche, Nazim Bodjenah
Schwerpunkt Maghreb

Yasmine, Französin algerischer Herkunft, bricht in das fremde Land ihrer Eltern auf, um ihren verschwundenen Verlobten Rachid zu suchen. Sie wird mit Gewalt, Hass und Frauenverachtung konfrontiert. Je tiefer sie in die Provinz vordringt, desto gefährlicher wird ihr Weg, bis sie am eigenen Leibe zu spüren bekommt, welches Risiko sie für ihre Liebe eingegangen ist...
Ein algerisches Road-Movie in Zeiten des Fundamentalismus.

Mo 19.10.



17:30 Schwerpunkt Maghreb: L‘Enfant Endormi (Das schlafende Kind)
Marokko 2004,
OmU
R: Yasmine Kassari, D: Rachida Brakni, Mounia Osd Osfur, Issa Abdessamie
Schwerpunkt Maghreb

In einem abgelegenen marokkanischen Dorf feiert man die Hochzeit von Zeinab. Am nächsten Morgen verlassen die Männer das Dorf, um ihr Glück in Europa zu suchen. Als Zeinab feststellt, dass sie schwanger ist, beschließt sie, das Kind in ihrem Leib schlafen zu lassen, bis ihr Ehemann zurückkommt. Doch die Zeit vergeht und der Abwesende meldet sich lediglich mittels unregelmäßig eintreffender Videobotschaften, die mitteilen, dass das Warten auf Arbeit, die es nicht gibt, Zeinabs Warten auf ihren Mann verlängern wird. Stillhalten heißt es währenddessen für die Frauen, doch Zeinab und ihre Freundin Halima beschließen nicht allein das Bedienen einer Videokamera, sondern, mehr noch, das Überwinden der eingeforderten Passivität lernend, ihren Männern zu antworten...


19:00 Afriques: Comment Ca Va Avec La Douleur?
(Afrika: Was machen die -Schmerzen?)
F 1996, R: Raymond Depardon, OmU, 165 min


Drei Jahre lang bereist Raymond Depardon Afrika, allein; nur die Kamera, ein Stativ und ein Diktaphon, das seinen Kommentar „unsauber und ein bisschen zu laut“ (Depardon) aufnehmen soll, sind seine Begleiter: „Wie viele Regisseure bemühe ich mich um Genauigkeit. Für mich ist das zur Obsession geworden, ein Bild muss nicht ehrlich sein, aber auf jeden Fall genau.“


21:45 Nollywood: My Life
Nigeria 2008, R: Ifeanyi Onyeabor, OV (englisch)
nominiert für den African Movie Award

Da ist der junge Mann, der zwischen den Autos hin-und herrennt und seine Dienste als Autoscheibenputzer anbietet. E wird von einem, der sich durch den lästigen Jobber in seiner Weiterfahrt behindert fühlt, beschimpft und davongejagt. Ein anderer Wagen hält an und winkt den Unglücklichen herbei.
Da ist die junge Frau, die ihr Autofenster herunterkurbelt, sich erst für das Verhalten des anderen Fahrers entschuldigt. Danach überreicht sie dem Niemand dreitausend Naira.
Die Erniedrigten und Beleidigten: Wie eine Prostituierte einem Obdachlosen zu helfen versucht. Gewalt, Zwangsverhältnisse, das Leben auf der Straße. Aber auch (Kabale und) Liebe, die Frage nach der Menschenwürde und jene nach „a better future“.
„Das ist meine Geschichte“ (Ifeanyi Onyeabor).

Di 20.10.


17:30 Juju
Ghana 1986, R: King Ampaw, D: Grace Nortey, Grace Ofoe, Evans Omar Hunter, Joe Eyison, OmU

Häuptling Nana Akoto ist es gewohnt, dass sein Wort gilt und seine Pläne nicht hinterfragt werden. Ungehörig, wenn da sein Neffe Eigeninitiative entwickelt, empörend wenn seine zweite Frau sich ihm verweigert. Durch Juju, der Zauberkraft der Ahnengeister, versucht er, dem drohenden Schwinden seiner Autorität Einhalt zu gebieten. Doch der Juju-Mann des Dorfes treibt den Alten zu immer absurderen Opfern, bis der Häuptling den Bogen überspannt...


19:15 Mir Sost Shi Amit (Ernte 3000 Jahre)
Äthiopien 1975, R: Haile Gerima, D: Harege-Weyn Tafere, Melaku Makonen, Kasu Asfaw, OmU; 150 min

Da ist der Großgrundbesitzer, der seine Landarbeiter und Angestellten einem Regime sadistischer Grausamkeit unterwirft. Da ist der Bauer, dem sein Land weggenommen wird, der die Leidensgenossen über ihre Lage aufklären möchte. Sie nennen ihn einen Irren...
Gerima, ein Meister der Montage, macht in „Mir Sost Shi Amit“ deutlich, was 3.000 Jahre der Unterdrückung angerichtet haben.




21:45 Nollywood: Holy City I
Nigeria 2008, R: Ilochi Olisaemeka, D: Jim Iyke, Oge Okoye, Mike Ezuruonye, OV (englisch)

Haruna, einst ein hervorragender Schüler, ist von der Schule geflogen und jobbt in einem Restaurant. Den Kontakt mit Angela und Nneka hat er jedoch nie abgebrochen, sie sind nach wie vor eng miteinander befreundet. Angelas Verlobten Chibuzor stört Harunas ständige Präsenz. Die unterschiedliche Religion (Haruna ist Moslem, Angela Christin) der beiden, die im Umgang miteinander nie ein Problem war, wird von Chibuzor benützt, Hass zu schüren – eine Intrige mit weitreichenden Folgen. Aus einem Anfall von Eifersucht wird ein Religionskrieg…
Basierend auf gewaltsamen Auseinandersetzungen im Norden Nigerias, die 2006 die unterschiedlichen Religionen Nigerias (50 % Christen, 50 % Moslems) als Vorwand nahmen, zeigt „Holy City“ den Kreislauf der Gewalt.

2.Teil: 21.10., 21:45 Uhr

Mi 21.10.



18:00 AMANDLA! A revolution in Four-part-harmony
Südafrika 2002, R: Lee Hirsch, OmU

40 Jahre Kampf gegen die Rassentrennung in Südafrika: Unter dem Apartheid-Regime war es Schwarzen verboten, laut zu singen, Lieder aufzunehmen oder Musikaufnahmen zu machen. Heute sind viele der verbotenen Lieder zu Hymnen geworden...
Der Widerstand in der Musik: Zu Wort kommen musikalische Größen wie Abdullah -Ibrahim, Miriam Makeba u. v. a.


20:00 Jom
Senegal 1981, R: Abacar Samb Makharam, D: Oumar Seck, Abou Camara, Oumar Gueye, OmU

JOM (aus der Woloff): die Würde, der Mut, der Respekt
1980: In einer großen Fabrik kommt es zum Streik. Die Arbeiter sind sich uneinig. Es bilden sich zwei Gruppen.
Auf einer Versammlung der zum Arbeitskampf bereiten Gruppe nimmt Khaly, der Griot, teil, erzählt eine Geschichte aus dem Jahr 1903 über den Kampf gegen die Kolonialmacht, über den Jom, und, weshalb es stets falsch ist, klein beizugeben...


21:45 Nollywood: Holy City II
Nigeria 2008, R: Ilochi Olisaemeka, D: Jim Iyke, Oge Okoye, Mike Ezuruonye
OV (englisch)

Beschreibung siehe Holy City I, 19.10., 21.45 Uhr

Do 22.10.



19:00 Podiumsdiskussion
Stichwort Afrika: Acht Tage im Oktober

Eine Podiumsdiskussion zu „About Africa“

Was kann ein Filmfestival wie „About Africa“, was sind die Erwartungen in eine solche Veranstaltung, welche Intention treiben die Beteiligten an?
Inwieweit kann ein klischeebeladenes Bild Afrikas durch eine achttägige Schau und durch den Film überhaupt konterkariert werden? Wie ist die Publikumsstruktur beschaffen, wen kann man mit Filmen aus und über Afrika erreichen? Und weshalb ist es besser, statt von Afrika, frei nach dem Regisseur Raymond Depardon, von „Afrikas“ zu sprechen.

Dass „durch das Reden die Leut zusammen kommen“, davon ist der österreichische Volksmund sprichwörtlich überzeugt. Dass durch das Reden über das gemeinsame Kinoerlebnis die Menschen auch zum „darüber hinaus“ gelangen, davon ist man vielerorts in Afrika überzeugt.
Wir machen die Probe aufs Exempel und versuchen diesmal im Rahmen der bereits traditionellen Abschlussdiskussion Antworten auf die zuvor erwähnten Fragen zu finden.

Teilnehmer:
Kojo Taylor (PanAfricanForum Austria, AusländerInnenreferat HTU)
Karim Duarte (wmi – World Media Insights, Radio Orange)
Martin Gössler (Filmemacher, Diplomand, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Uni Wien)
Kurt Hofmann (freier Journalist, Verein LichtBlick/About Africa)


Liechtensteinstraße 130a,
1090 Wien, (U4/U6 Spittelau)















Zur Reihe


Längst schon sind Filme aus Afrika zu einem selbstverständlichen Teil des Weltkinos geworden und werden auf Festivals gefeiert, doch im Alltag der heimischen (Pogramm-) Kinos sind sie nach wie vor die Ausnahme von der Regel.

Das nunmehr 3. Afrikanische Filmfestival in Wien, About Africa, findet von 15. – 21.10.09 im Filmhaus Kino am Spittelberg statt. Am 14.10. eröffnet im Stadtkino Wien Christoph Schlingensiefs „The African Twintowers“ das Festival, mit dem Versuch, in der ehemaligen deutschen Kolonie Namibia, anders wie bei Werner Herzog, den Berg (gewissermaßen) „über das Schiff zu ziehen“ (Schlingensief).

Die Reihe selbst zeigt neben Klassikern des afrikanischen Kinos wie Sembene Ousamens „Xala“ oder Haile Gerimas „Ernte 3000 Jahre“ auch und vor allem aktuelle Produktionen: So zum Beispiel „Faro“, eine 2007 in Mali entstandene (und erfolgreich im Forum der Berlinale präsentierte) Parabel über den Widerstreit zwischen Tradition und Moderne, oder, in einer kleinen Schwerpunktreihe, Filme aus dem Maghreb.

Für den „Blick von außen“ sorgen u.a. neben Schliegensief auch Raymond Depardons fast dreistündiger Essayfilm „Afriques: Comment Ca Va Avec la Doleur?“ (Afrika: Was machen Deine Schmerzen?) und, als Preview, brandaktuell und vieldiskutiert, „Enjoy Poverty“, ein sarkastisches  Spiel mit Erwartungshaltungen und Klischees (in Anwesenheit des Regisseurs).

Neu im Programm: eine Nachtschiene, die sich dem Phänomen Nollywood widmet. Ein nach dem Entstehungsort Nigeria benanntes „Genrekino“, das mit billig produzierten „Reißern“ nach Holly- und Bollywood mittlerweile zum drittgrößten Produzenten von Filmen geworden ist.


Wir danken unseren Partnern:













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